Hirschlausfliege beim Hund: Effektive Hausmittel & Spot-Ons

Ein ruhiger Waldspaziergang im Spätsommer – und plötzlich beginnt dein Hund sich zu schütteln, hektisch nach hinten zu schnappen oder sich panisch zu kratzen. Der Grund ist oft unsichtbar: Die Hirschlausfliege.
Was viele nicht wissen: Diese unscheinbare, flache Fliege, die vor allem in wildreichen Gebieten aktiv ist, kann für Hunde äußerst unangenehm und schmerzhaft sein. Anders als Zecken fliegt sie ihren Wirt aktiv an, wirft nach der Landung ihre Flügel ab und krallt sich tief im Fell fest – meist im Nacken- oder Rückenbereich. Ihr Biss ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann Entzündungen, allergische Reaktionen und anhaltenden Stress auslösen.
In diesem Beitrag erhältst du fundiertes Wissen vom Tierarzt und praktische Tipps für schnelle Hilfe im Ernstfall und zuverlässige Vorbeugung.
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Dr. Ilse Ertl
Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit der Tierärztin Dr. Ilse Ertl erstellt. Sie besitzt seit 20 Jahren eine eigene Kleintierpraxis in der Nähe von München und gibt ihr Wissen gerne an interessierte Hundebesitzer weiter.
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Was ist eine Hirschlausfliege?
Die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi), auch Hirschlaus genannt, ist ein flacher, blutsaugender Ektoparasit, der ursprünglich auf Wildtiere wie Hirsche, Rehe oder Wildschweine spezialisiert war. Doch mittlerweile macht sie auch Hunde, Katzen, Pferde – und selbst Menschen zu ihren unfreiwilligen Wirten.
Anders als Zecken fliegt sie aktiv und zielsicher auf ihren Wirt zu. Hat sie ihr Ziel erreicht, wirft sie ihre Flügel ab, krallt sich im Fell fest und kriecht dicht an die Haut. Von da an lebt sie ausschließlich auf dem Tier – und ist dabei äußerst schwer zu entdecken.
Steckbrief
Merkmal 25183_75f18a-9b> |
Beschreibung 25183_348cdb-66> |
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Größe 25183_565214-e7> |
5–7 mm 25183_9c0931-89> |
Farbe 25183_467166-a6> |
Dunkelbraun 25183_c03a17-36> |
Besonderheit 25183_bcf2cb-7a> |
Fliegt nur einmal – danach krabbelnd im Fell 25183_dc6f97-53> |
Aktivzeit 25183_a865b1-07> |
Juli bis Oktober (Hochsaison: Spätsommer) 25183_16dc57-4b> |
Bevorzugte Orte 25183_35f257-cc> |
Waldgebiete, Wildwechselzonen, Jagdreviere 25183_4594e0-db> |
💡 Tipp: Besonders betroffen sind Hunde mit langem Fell oder dichter Unterwolle – hier hat es die Fliege leicht, sich zu verstecken.
Wo und wann ist die Hirschlausfliege aktiv?
Die Hirschlausfliege ist besonders dort aktiv, wo ihre ursprünglichen Wirte – also Wildtiere – leben. Damit gehören Wälder, Waldränder und dicht bewachsene Flächen zu den Hauptgefahrenzonen.
Verbreitungsgebiete
- Misch- und Laubwälder in ganz Mitteleuropa.
- Vermehrt gemeldet in Süddeutschland, Österreich und Teilen der Schweiz.
- Zunehmend auch im Flachland und stadtnahen Wäldern.
Aktivitätszeit
- Hauptsaison: Juli bis Oktober
- Fliegt besonders bei höheren Temperaturen und windstillem Wetter
- Bevorzugt die Dämmerung, wenn Wildtiere aktiv sind
Durch die klimatischen Veränderungen steigt die Zahl der gemeldeten Fälle jedes Jahr. Milde Winter und dichter Wildbestand fördern die Ausbreitung zusätzlich.
Warum ist die Hirschlausfliege für deinen Hund gefährlich?
Auf den ersten Blick wirkt die Hirschlausfliege vielleicht harmlos – schließlich ist sie winzig, lautlos und sticht „nur“. Doch genau hier liegt die Gefahr: Der Stich kann schmerzhaft und langwierig sein – und in manchen Fällen sogar ernsthafte Beschwerden auslösen.
Mehr als nur ein Insektenstich
Nach dem Biss bildet sich oft innerhalb weniger Stunden eine blaue, druckempfindliche Schwellung, ähnlich einem Bluterguss. Der Bereich beginnt meist stark zu jucken – was viele Hunde dazu bringt, sich an der Stelle exzessiv zu kratzen, zu beißen oder zu lecken. Dadurch kann sich die Haut entzünden oder eitrig infizieren, besonders wenn der Stich nicht rechtzeitig entdeckt wird.
Der Juckreiz hält oft über mehrere Tage bis zu drei Wochen an – so lange braucht der Körper deines Hundes, um das von der Hirschlausfliege abgesonderte Sekret über die Lymphe abzubauen.
Krankheitserreger im Gepäck
Was die Situation zusätzlich verschärft: Die Hirschlausfliege kann Bakterien wie Bartonella schoenbuchensis übertragen – ein Erreger, der im Verdacht steht, Fieberschübe, Hautentzündungen, Lymphödeme und grippeähnliche Symptome auszulösen. Für gesunde Hunde ist das meist nicht lebensbedrohlich, kann aber massive Unruhe, Schmerzen und Tierarztbesuche nach sich ziehen.
Auch allergische Reaktionen sind nicht ausgeschlossen – bei empfindlichen Tieren reichen ein oder zwei Bisse, um den Organismus aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Stich für Stich – und das mehrmals am Tag
Die eigentliche Belastung entsteht dadurch, dass sich die Hirschlausfliege dauerhaft im Fell einnistet, nachdem sie ihre Flügel abgeworfen hat. Sie bleibt aktiv und sticht mehrmals täglich, um Blut zu saugen. Selbst ein einzelnes Exemplar kann daher bei einem Hund zu anhaltendem Stress, Unruhe und deutlichem Leidensdruck führen.

Und was ist mit dem Menschen?
Auch wir Menschen sind nicht sicher – vor allem Kopfhaut, Nacken und Kleidung mit Fellbesatz sind beliebte Landezonen. Zwar gelten wir als sogenannte „Fehlwirte“, doch das hindert die Hirschlausfliege nicht daran, zu stechen. Die Folgen: juckende Pusteln, Entzündungen und in seltenen Fällen sogar allergische Reaktionen.
Ob das Bakterium Bartonella schoenbuchensis auch beim Menschen Erkrankungen wie eine Herzmuskelentzündung auslösen kann, ist bislang nicht abschließend geklärt. Jagdverbände empfehlen bei Spaziergängen in der Schwärmzeit jedenfalls Schals, Mützen und möglichst glatte Kleidung – denn auf Wildleder oder Pelzimitat springt die Fliege besonders gerne an.
Erste Hilfe bei Hirschlausfliegenbefall: So hilfst du deinem Hund schnell
Wenn dein Hund plötzlich nervös wird, sich häufig schüttelt, hektisch am Rücken leckt oder panisch reagiert – besonders nach einem Spaziergang im Wald oder am Waldrand – solltest du hellhörig werden. Das kann ein Anzeichen für eine Hirschlausfliege im Fell sein.
Sofortmaßnahmen bei Verdacht
🔍 Gründliche Fellkontrolle
- Untersuche deinen Hund sofort nach dem Spaziergang, besonders im Bereich hinter den Ohren, an den Flanken, in der Leistengegend und am Rutenansatz.
- Verwende einen Flohkamm, um das Fell zu durchkämmen – damit kannst du viele Parasiten mechanisch entfernen, auch die flügellose Hirschlausfliege.
🚿 Duschen und Kühlen
- Ist die Fliege bereits zugestochen, hilft sanftes Abduschen mit lauwarmem Wasser, um Juckreiz zu lindern und die Stelle zu reinigen.
- Lege ein in ein Tuch gewickeltes Kühlpad für max. 10 Minuten auf die betroffene Stelle, um Schwellung und Reizung zu reduzieren.
💊 Juckreiz und Schmerz stillen (wenn nötig)
- Bei stärkeren Reaktionen kann dein Tierarzt ggf. ein Antihistaminikum oder entzündungshemmendes Präparat verschreiben.
- Kratzt dein Hund sich wund, ist eine Wundpflege oder lokale Desinfektion sinnvoll.
📌 Wichtig: Wenn dein Hund Fieber zeigt, die Einstichstelle stark anschwillt oder sich vermehrt eitrige Pusteln bilden, ist ein Tierarztbesuch unerlässlich.
Hausmittel gegen Hirschlausfliegen – Was hilft wirklich?
Viele Hundehalter:innen möchten auf Chemie verzichten – verständlich. Doch funktionieren Hausmittel gegen die Hirschlausfliege überhaupt? Diese natürlichen Mittel haben sich bewährt:
Kokosöl (mit hohem Laurinsäureanteil)
- Zecken und auch Hirschlausfliegen mögen den Geruch von Kokosöl nicht.
- In die Hände geben, verreiben und auf besonders gefährdete Körperstellen wie Nacken, Bauch, Schenkel leicht auftragen.
- Wiederholung: täglich oder vor jedem Spaziergang.
Apfelessig (verdünnt)
- 1:1 mit Wasser verdünnt und als Spray ins Fell gegeben, kann Apfelessig abschreckend wirken.
- Vorsicht bei empfindlicher Haut – nicht auf offene Stellen sprühen!
Ätherische Öle (z. B. Lavendel, Citronella, Teebaum – mit großer Vorsicht!)
- Nur in stark verdünnter Form (mit Trägeröl wie Kokosöl oder Mandelöl) und nicht bei empfindlichen oder allergischen Hunden verwenden!
- Einige Öle sind für Hunde unverträglich – niemals unverdünnt anwenden!
⚠️ Grenzen von Hausmitteln
Hausmittel bieten einen gewissen repellierenden Effekt, sind aber oft nicht ausreichend, wenn die Hirschlausfliege bereits im Fell ist oder dein Hund in einem stark befallenen Gebiet unterwegs ist. Sie können jedoch in Kombination mit Spot-Ons sinnvoll ergänzen.
💡 Tipp: Teste Hausmittel immer an einer kleinen Hautstelle. Bei Rötungen oder Reizungen sofort absetzen!
Spot-Ons und Repellents – was wirklich gegen Hirschlausfliegen schützt
Wenn du schon einmal erlebt hast, wie dein Hund panisch auf eine Hirschlausfliege reagiert – dann weißt du: Ein wirksamer Schutz ist Gold wert. Leider gibt es bisher kein speziell für Hirschlausfliegen entwickeltes Präparat. Doch es gibt gute Nachrichten: Ein hochwertiger, pflanzenbasierter Repellent-Schutz mit dem Wirkstoff Saltidin® kann genau das leisten, was du brauchst.
🌿 Saltidin® (Icaridin) – ein bewährter Wirkstoff, der zuverlässig Zecken, Mücken und auch Hirschlausfliegen abschreckt.
🌿 Ätherische Öle wie Zitroneneukalyptus oder Geraniol, bilden zusätzlich eine natürliche Duftbarriere.
🌿 Kokosöl, wirkt durch seinen Laurinsäuregehalt unterstützend gegen Ektoparasiten.
Diese Formulierung wirkt abstoßend auf blutsaugende Insekten, ohne auf Nervengifte oder scharfe Chemie zurückzugreifen – und ist dabei sicher für Hund, Mensch und Umwelt.
💡 So wirkt das Spot-On in der Praxis
Einfach alle zwei Wochen einige Tropfen auf die Haut im Nacken deines Hundes geben.
Die abwehrende Wirkung setzt schnell ein und schützt deinen Hund für bis zu 14 Tage vor Zecken, Mücken und Hirschlausfliegen. Der Zeckenschutz ist für alle Hunde über 2 kg Körpergewicht und älter als 3 Monate geeignet

Du kannst das Produkt risikolos testen mit unserer 60 Tage Geld-Zurück-Garantie. Wenn Du die Bestellung vor 15:00 Uhr aufgibst, wird sie im Normalfall schon am nächsten Tag geliefert und Du kannst das Produkt direkt anwenden.
Hier sind zwei Erfahrungsberichte von zufriedenen Kunden, die den Zeckenschutz gerne weiterempfehlen:
Alltagstipps: So beugst du Hirschlausfliegen effektiv vor
Ein einzelner Stich kann für deinen Hund schon zur echten Qual werden – deshalb ist eine clevere Vorsorge das A und O. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten kannst du das Risiko für einen Befall durch Hirschlausfliegen deutlich senken – selbst, wenn du in einer betroffenen Region wohnst oder regelmäßig im Wald unterwegs bist.
🐾 1. Risikozonen meiden (wenn möglich)
Hirschlausfliegen fliegen nicht kilometerweit – sie halten sich in der Regel in direkter Nähe ihrer Wirte auf, also dort, wo sich Hirsche, Rehe und Wildschweine wohlfühlen:
- Wälder mit viel Unterholz
- Waldränder und Lichtungen in Wildwechselgebieten
Besonders aktiv: Juli bis Oktober, meist in der Dämmerung
📌 Wenn du weißt, wo Schwärme gesichtet wurden: Diese Stellen für einige Wochen meiden.
🧴 2. Vor dem Spaziergang: Spot-On auftragen oder Spray verwenden
Ein aufgetragenes Repellent auf natürlicher Basis (z. B. mit Saltidin®) schützt deinen Hund vor dem Anflug der Hirschlausfliege. Am besten auftragen:
- Im Nacken oder zwischen den Schulterblättern
- Am Rücken, in der Leistengegend und ggf. am Rutenansatz
Vor dem Spaziergang zusätzlich je nach Größe deines Hundes ein oder mehrere Tropfen auf das Fell geben – besonders bei langhaarigen Hunden ein praktischer Extra-Schutz.
🪮 3. Nach dem Spaziergang: Kontrollieren und auskämmen
Die Hirschlausfliege ist flink, aber sichtbar – und sie muss erst durch das Fell, bevor sie zusticht. Nach jedem Ausflug in den Wald:
- Fell absuchen, besonders an typischen „Lieblingsstellen“
- Mit einem Flohkamm oder feinzinkigen Kamm durchkämmen – oft erwischt man die Fliege so noch rechtzeitig
💡 Tipp: Mach das zu einem festen Ritual – wie Pfotenputzen. Dein Hund wird sich daran gewöhnen, und du hast direkt Kontrolle über diese und auch andere Parasiten.
Fazit
Die Hirschlausfliege mag winzig sein, doch für deinen Hund kann sie echten Stress bedeuten: schmerzhafte Stiche, tagelanger Juckreiz, Hautentzündungen – und im schlimmsten Fall bakterielle Infektionen. Besonders in den warmen Monaten zwischen Juli und Oktober ist Vorsicht gefragt, vor allem in Waldnähe.
Doch mit dem richtigen Wissen und ein paar einfachen Maßnahmen kannst du deinem Hund den Sommer retten:
Achte auf frühzeitige Fellkontrolle nach Spaziergängen, halte dich fern von bekannten Risikozonen und setze auf effektive Repellents, die Zecken, Mücken und Hirschlausfliegen schon vor dem Stich fernhalten.
Vetura Zeckenschutz für Hunde sorgt mit einer naturbasierten Formulierung für effektiven Schutz.